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Info 303

Hospitation: Fortbildung oder Instrument der Kündigungsvorbereitung?

2. Juli 2015

Liebe KollegInnen,

aufgrund eines technischen Defekts mussten wir bei der Versendung dieser Nachricht auf eine frühere Version unserer Newsletter-Software zurückgreifen. Wir haben uns bemüht, den aktuellen Verteiler zu rekonstruieren. Sollten dennoch bereits gelöschte Adressen versehentlich wieder enthalten sein, bitten wir um Entschuldigung und noch eine kurze Nachricht zur Abmeldung! Um sicher alle seit der letzten Sicherung neu angemeldeten Kollegen zu erreichen, ersuchen wir um Weitergabe dieser Information - vielen Dank!

MfG Katharina Rosenberger (fürs Infonetzwerk)


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Weitergeleitete Nachricht:

Hospitation: Fortbildung oder Instrument der Kündigungsvorbereitung?

"Voneinander lernen"
Lehrer als "Experten ihres eigenen Unterrichts"
"Lernpartnerschaft" beruhend auf "Ethik" und "Vertrauen"
36seitige "Einführungsbroschüre" und "Einschulungsmöglichkeiten" zum Thema "Feedback geben"
"Dienstfreistellung"
keine inhaltliche Dokumentation
Teilnahme freiwillig

...soweit die Theorie:

http://www.musikschulmanagement.at/magazin/00/artikel/90129/doc/d/Lehrernewsletter%20Apr_15%20Hospitationsmodell_aktuell.pdf

Hier ein Beispiel aus der Praxis:

Ein Kollege (Bezeichnung geschlechtsneutral) bekommt eine schriftliche Ermahnung, die auf eine Kündigung aufgrund mangelnden Arbeitserfolgs abzielt - hauptsächlich untermauert durch angebliche (anonyme) Beschwerden und ebenso haltlose Vorwürfe bezüglich der Leistungen seiner Schüler.

Der Lösungsvorschlag seitens der Musikschulleitung: Hospitation durch den Leiter (Bezeichnung geschlechtsneutral) und eine (eigene oder schulfremde) Fachlehrkraft - regelmäßig, am besten das ganze Schuljahr hindurch.

Am liebsten hätte man den Betroffenen gleich ersetzt und im Unterricht seiner eigenen Schüler durch einen 'Substituten' umgekehrt hospitieren lassen - um gleichzeitig zu argumentieren, dass eine Musikschule (sich) das nicht leisten könne - weshalb dem Kollegen eine einverständliche Auflösung seines Dienstverhältnisses nahegelegt wurde.

...und das einige Wochen nach dem Besuch des neuen Bereichsleiters für Lehrerentwicklung, Andreas Weiss B.A., zur Vorstellung seines Hospitationskonzepts...

Ich hatte demgegenüber ursprünglich ein eher diffuses Unbehagen, dem ich im Musikschullehrer-Forum wie folgt Ausdruck verliehen hatte:

"Warum ich diesem Hospitationsmodell skeptisch gegenüberstehe? - Aus meiner mittlerweile doch bereits einige Jahre langen Erfahrung, wie sich solche Verordnungen von oben in der Umsetzung durch einzelne besonders eifrige Musikschulleiter auswirken können..."
"...warum hat so etwas Positives wie Hospitation diesen fahlen Beigeschmack einer Evaluierung unserer ‘Leistung‘, einer Trennung in gute und ‘bessere‘ Lehrer und einer neuerlichen Unterstellung, dass wir nicht genug oder nicht effizient genug arbeiten?"

Diskussion zum Thema "Hospitation" unter:
http://414971.forumromanum.com/member/forum/forum.php?action=std_tindex&USER=user_414971&threadid=2

Mit einen Fall wie oben beschrieben hätte selbst ich niemals gerechnet - schon gar nicht, noch bevor das "Pilotprojekt" in den "Modellschulen" anläuft. Ich kann nur hoffen, dass diese "weitere Facette in unserem Fortbildungsangebot" (Zitat Weiss) nicht Schule macht!

Mit freundlichen Grüßen,
Martina Glatz

Musikschullehrerausschuss:
www.gdg-kmsfb.at/musikschullehrer

--

Infonetzwerk NÖ Musikschullehrer/innen
www.noe-musikschulinfo.net
noe-mslehrer@gmx.at

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