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Info 466

Schule im Herbst, "Pausen" Kommentare, Corona Infos

21. Aug. 2020

Liebe KollegInnen!

1."Pausen" Ergebnis

Nochmals vielen Dank für die Teilnahme an der Umfrage, ob die "Pausen" nach jedem Schüler aufrecht erhalten werden können!

87 Antworten
5 ja
5 ja, aber / nein, aber
77 nein

Die meisten Teilnehmer haben berichtet, dass sich in der zusätzlichen Zeit der Unterricht verlängert hat, und dass sie dadurch am Ende ganzen Tag gar keine Pause hatten. Die Eltern haben das Überziehen und Warten aufs Desinfizieren vor der Tür zum Tratschen genutzt und hatten durch das Verschwimmen des Stundenbeginns und -endes zum Teil sogar mehr Kontakt als sonst. Weitere Kommentare siehe unten...

2. BMBWF Leitfaden

Bestimmt haben sich eure Musikschulen schon für den Corona-Herbst gerüstet und die schulfreie Zeit genützt, um alle Räumlichkeiten mit Hygienematerialien für den Schutz der Schüler und Lehrer und mit Dienstmitteln für einen weiterhin zumindest teilweise möglichen digitalen Unterricht auszustatten! Denn angesichts der derzeit wieder steigenden Infektionszahlen wird es wohl leider kein regulärer Schulbeginn.

Das Bildungsministerium hat am vergangenen Montag ein Konzept für den Schulbetrieb im kommenden Herbst herausgegeben. Die entsprechenden Musikschul-Leitfäden der KOMU und des MKM NÖ sind noch in Arbeit. Im Anhang die BMBWF-Publikation als PDF-Datei und die Grafiken der auf der geplanten Corona-Ampel beruhenden Maßnahmen in den verschiedenen Schulstufen. Nähere Informationen siehe unten...

Quelle: BMBWF: "Schule im Herbst 2020"
https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/beratung/corona/schuleimherbst.html

Anhänge:
BMBWF-Leitfaden
(PDF)
Unter-6-Jährige (PNG)
6-10-Jährige (PNG)
11-14-Jährige (PNG)
15-19-Jährige (PNG)

3. Corona-Links

Vielen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die das Infonetzwerk immer wieder mit Informationen versorgen! Hier die weitergeleiteten Links zum Corona-Thema:

Arbeiterkammer: Corona-Einreisecheck
https://umfragen.arbeiterkammer.at/index.php/816827?newtest=Y

NÖN: Tests für Landes- und Gemeindebedienstete
https://www.noen.at/niederoesterreich/politik/coronavirus-tests-fuer-landes-und-gemeindebedienstete-in-noe-niederoesterreich-arbeit-viruserkrankung-johanna-mikl-leitner-corona-massnahmen-coronavirus-219932977#

Karte mit Zeitverlauf: Corona-Entwicklung pro Bezirk
https://data.addendum.org/gfx/2020-corona/maps_neu/index.html?map=days_since&initialWidth=510&childId=qvvdata___gfx_2020_corona_maps_neu_index_html_map_days_since&parentTitle=Die%20%C3%B6sterreichische%20Corona-Ampel%20-%20Addendum&parentUrl=https%3A%2F%2Fwww.addendum.org%2Fcoronavirus%2Fcorona-ampel-oesterreich%2F

Grafik mit Zeitverlauf: globaler Vergleich Todesursachen
https://flo.uri.sh/visualisation/2562261/embed?auto=1


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ad 1. "Pausen" Kommentare

Die Teilnehmer an der Umfrage haben dafür, dass sich "Pausen" nach jedem Schüler nicht ausgehen, folgende Gründe genannt:

  • Pausen, die keine Pausen sind, gehen auf Kosten der Vorbereitungszeit (waren nur möglich angesichts eingeschränkter Ensemblestunden und Veranstaltungen)
  • begrenzte Raumsituation vor allem bei gemeinsamer Nutzung (Zimmer wird erst frei, nachdem Schule endet - Schule muss geräumt sein, wenn Alarmanlage anspringt ...)
  • zeitliche Möglichkeiten der Schüler (haben wegen Nachmittagsunterricht / Ganztagsschule immer später Zeit - müssen trotzdem rechtzeitig schlafen gehen)
  • Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Lehrer muss letzten Zug / Bus erwischen)
  • weite Anreise vom Wohnort in entlegene Musikschulen (zusätzlicher Unterrichtstag mit unverhältnismäßigen Kosten verbunden)
  • Teilbeschäftigung in mehreren Musikschulen (zusätzlicher Unterrichtstag geht sich nicht aus)

Zudem wurde die Notwendigkeit der Maßnahme hinterfragt:

  • oft sogar dieselben Schüler treffen sich in wesentlich größeren Gruppen ohnehin in der Schule / Freizeit
  • genügend Abstand zu halten ist vor allem im Einzelunterricht problemlos möglich
  • Lüften ist auch während der Unterrichtszeit / des Notierens der Hausaufgaben möglich
  • Händewaschen ist außerhalb der Klasse vor / nach dem Unterricht oder innerhalb der Klasse während der Begrüßung / Besprechung des Organisatorischen möglich
  • der Desinfektionsaufwand lässt sich minimieren, wenn allgemeine Einrichtung (Türklinke / Notenständer) nur der Lehrer und ansonsten jeder nur seine eigenen Instrumente / Noten / Stifte angreift - wenn das nicht geht (z.B. Stimmen): Hände desinfizieren ist geräuschlos jederzeit möglich

Die meisten Rückmeldungen mit "ja, aber" oder "nein, aber" konnten sich 5 Minuten zeitlich gesehen vorstellen. Gleichzeitig wurde zu bedenken gegeben, dass bei 5 Minuten die Gefahr noch größer ist, dass diese von einem 'Zusammenwachsen' der aufeinander folgenden Stunden 'geschluckt' würden (siehe oben). Weiters wurden folgende Voraussetzungen angeführt:

  • abhängig von der Lehrverpflichtung
  • abhängig von den Unterrichtsformen - insbesondere der Anzahl 25minütiger Einheiten
  • abhängig von den Räumlichkeiten
  • abhängig von einer Abgeltung als Mehrdienstleistung oder Berücksichtigung als Zeitausgleich

Zusammengefasst: Wir müssen die Räume nehmen, die übrig bleiben, wenn die Schulen sie nicht mehr brauchen. Wir müssen die Zeiten nehmen, die übrig bleiben, wenn alle anderen Stundenpläne und Freizeitaktivitäten eingeteilt sind. Wir haben so viel Unterrichtszeit wie kein anderer Lehrer und machen alle Veranstaltungen und deren Vorbereitungen zusätzlich. Wir sind oft unfreiwillig teilzeitbeschäftigt, weil sich eine volle Stelle in manchen Unterrichtsfächern und Musikschulen gar nicht ausgeht. Eine Vollbeschäftigung oder eine mehrfache Teil- oder Nebenbeschäftigung, wenn man von der Unterrichtstätigkeit nicht leben kann, muss möglich bleiben!

ad 2. Schule im Herbst

Das Konzept des Bildungsministeriums beruht im Wesentlichen auf der Hoffnung, dass sich Krankheitsausbrüche mit Hilfe der Corona-Ampel regional - und durch eine weitgehende Trennung der Schulklassen vor Ort - kontrollieren und eindämmen lassen können. Sicher nicht nur, aber schon am Beispiel des Musikschulwesens zeigen sich die Schwierigkeiten daran: Denn in den Musikschulen treffen nicht nur Schüler unterschiedlichster Altersklassen und verschiedener Schulen (Kindergärten / Volksschulen / Mittelschulen / AHS / Universitäten) aufeinander, viele Musikschulverbände umfassen Gemeinden mehrerer Bezirke. Selbst wenn sich im Einzelunterricht immer nur 2 Schüler direkt begegnen, haben sie alle Kontakt mit derselben Lehrkraft. Daher wird weiterhin Vorsicht geboten sein!

Hier einige für die Musikschulen möglicherweise relevante Auszüge aus dem BMBWF-Leitfaden:

Schule im Herbst. Ein Konzept für einen erfolgreichen Start von Schulen und Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen

Montag, 17. August 2020

Vorwort

Es kommt zu Anstiegen, aber auch wieder zu Rückgängen bei den Neuinfektionen, von einem exponentiellen Wachstum ist Österreich aber entfernt. Auch wenn es keine Garantie dafür gibt, dass dies so bleibt, so planen wir die Wiederaufnahme des Regelbetriebs in den Schulen mit Beginn des Schuljahres 2020/21.
Die Wiederaufnahme des Regelbetriebes erfolgt deshalb nicht ohne Vorsicht und Respekt vor der Dynamik einer ansteckenden Infektionskrankheit. Daher starten wir den Regelbetrieb mit Rückversicherung. Wir wissen, dass die Situation fragil ist und sich die Infektionslage rasch verändern kann. Die regionale Corona-Ampel wird diese Veränderung transparent und datengestützt anzeigen. Das Bildungssystem wird darauf synchron reagieren, Klassen- oder Schulschließungen sind nicht ausgeschlossen, Distance-Learning kann wieder installiert werden.

Umgang mit einem COVID-Verdachtsfall

Tritt in einer Schule oder einer Kinderbetreuungseinrichtung ein COVID-Verdachtsfall auf, ist diese verpflichtet, ihn bei der zuständigen Gesundheitsbehörde anzuzeigen.
Sofern die Gesundheitsbehörde also anordnet, dass ein Kind mit Symptomen wie Fieber möglichst umgehend von den Eltern abgeholt werden soll und die weitere ärztliche Abklärung zu Hause erfolgt, so ist dem Folge zu leisten. Sofern die Gesundheitsbehörde die nähere Abklärung vor Ort vornimmt, muss besonders gut darauf geachtet werden, dass sämtliche Hygienebestimmungen eingehalten werden und es zu keinen Kontakten mit wechselnden Lehrkräften etc. mehr kommt.
Die Gesundheitsbehörde legt anschließend alle weiteren zu ergreifenden Maßnahmen fest.

Risikogruppen

Lehrende sowie Schülerinnen und Schüler, die einer Risikogruppe mit einer definierten Grunderkrankung gemäß Definition des Gesundheitsministeriums angehören, sind nicht verpflichtet, an der Präsenzlehre teilzunehmen.
Daneben kann es Personen (Lehrende wie Schülerinnen und Schüler) geben, die zwar nicht zur Risikogruppe gehören, aber für die der Schulbesuch insbesondere bei steigenden Infektionszahlen eine besondere psychische Belastung darstellt oder die mit einer Person aus der Risikogruppe im selben Haushalt leben. Gegen Vorlage eines ärztlichen Attests können diese Personen vom Präsenzunterricht befreit werden. Lehrende können im Homeoffice sodann für andere Tätigkeiten herangezogen werden (z. B. zur Betreuung im Distance-Learning)

Pädagogische Leitlinien

Am Standort soll auf eine gute Abstimmung in grundlegenden pädagogischen wie auch organisatorischen Fragen geachtet werden. Zudem sollen von Beginn an transparente und klar geregelte Kommunikations- und Informationswege festgelegt werden.
Nicht der Wortlaut des Lehrplans und nicht die Seitenanzahl des Schulbuchs sollen das Lerntempo bestimmen, sondern die fachliche Expertise der Lehrkraft ist für die Unterrichtsplanung ausschlaggebend. Die Lehrerinnen und Lehrer wissen am zuverlässigsten, welches Stoffgebiet und welcher Stoffumfang im "Corona-Herbst" in einer Klasse machbar ist.

Hygienemaßnahmen

- eine Vorratshaltung an Desinfektionsmitteln, Seife und Papierhandtüchern wird daher notwendig sein
- Abstand halten, unterstützt durch Markierungen
- Atem- und Hustenhygiene einhalten, entsprechende Plakate in den Klassen und Gangräumen anbringen
- Regelmäßiges Lüften der Schulräume, auch während des Unterrichts.
Schülerinnen und Schüler sind am Beginn des Schuljahres über die Hygienebestimmungen zu informieren

Mund-Nasen-Schutz

In den Schulen wird ab Ampelphase "Gelb" das Tragen des MNS für Schülerinnen und Schüler nach Betreten des Schulgebäudes bis zum Erreichen des Klassenzimmers verpflichtend vorgeschrieben. Im Klassenzimmer kann der MNS abgenommen werden. Wer weiter den MNS tragen möchte, kann dies selbstverständlich tun.
Lehrerinnen und Lehrer, die einer Risikogruppe angehören, bzw. in Haushalten mit gefährdeten Personen zusammenleben, wird das Tragen der FFP2 Masken empfohlen.

Schichtsystem (Halbierung der Schüler-Zahl)

Im Falle steigender Infektionszahlen bleibt das Schichtsystem dennoch eine Option, um einen strukturierten Unterricht zu gewährleisten.

Die Klasse als "Haushaltsgemeinschaft"

Schülergruppen sollen so konstant wie möglich im selben Gruppenverband verbleiben.

Im Zweifel zu Hause bleiben

Jede Form einer akuten respiratorischen Infektion (mit oder ohne Fieber) mit mindestens einem der folgenden Symptome, für das es keine andere plausible Ursache gibt, soll zu einem Fernbleiben vom Unterricht führen: Husten, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit, Katarrh der oberen Atemwege, plötzlicher Verlust des Geschmacks-/Geruchssinnes.

Distance Learning

Es ist davon auszugehen, dass es auch im Herbst regional oder schulstandortspezifisch zu Distance-Learning kommen wird.
Werden über die bereits erfolgte Zuweisung hinaus zusätzliche Geräte an Standorten benötigt, wird um entsprechende Mitteilung im Dienstweg ersucht.

Testen

Repetitive Testungen auf SARS-CoV-2 sollen die Sicherheit an Bildungseinrichtungen für Lehrende und Lernende erhöhen, Ausbrüche von Infektionsclustern frühzeitig erkennen und ein Schutzschild für kommende Infektionswellen herstellen.
Die Vienna COVID-19 Diagnostics Initiative (VCDI) ist eine Allianz von Wissenschaftlern, im Wesentlichen der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien.
Die VCDI hat auch ein einfaches, nicht-invasives Gurgelverfahren zur Probenahme etabliert, welches in Sensitivität (und Spezifität) zum Rachenabstrich vergleichbar ist.

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers

- Aufnahme der Lehrerinnen und Lehrer in das Testsystem des VCDI.
- Der Bund stellt allen Landes- und Bundeslehrpersonen, welche der Risikogruppe zuzuordnen sind, eine FFP2-Maske bei Bedarf zur Verfügung, damit der Aufenthalt in der Schule und das Unterrichten in Klassen, in denen der NMS nicht zwingend vorgeschrieben ist, gefahrlos erfolgen kann.
- Aufnahme in das von Bildungsdirektionen organisierte Grippeimpfprogramm. Lehrerinnen und Lehrer erhalten dabei eine kostenfreie Grippeschutzimpfung.

Corona-Ampel

Die Corona-Ampel dient der Verhinderung eines nochmaligen Lockdowns des gesamten Bildungssystems. Sie ist als Stufenplan in der regionalen Covid-19 Bekämpfung konzipiert, damit Vorsichtsmaßnahmen in jenen Regionen verschärft werden können, wo dies auf Grund der Infektionslage notwendig ist, während für Bildungseinrichtungen in anderen Gebieten weiterhin Normalbetrieb herrscht.
Das Corona-Ampelsystem stellt darauf ab, mit den vier Warnstufen in den Farben "Grün - Gelb - Orange - Rot" auf einem Blick zu erkennen, welche Vorkehrungen getroffen und welche Regeln beachtet werden müssen, um die Covid-Ausbreitung bestmöglich einzuschränken. Für die jeweilige Einstufung werden vier Faktoren herangezogen: die normierten Infektionszahlen der letzten sieben Tage, die Spitalskapazitäten, der Anteil positiver Tests sowie die Aufklärungsquote der Herkunft der Infektionen.

GELB: Singen nur im Freien oder mit MNS
ORANGE: Kein Singen in geschlossenen Räumen
Bei "Rot" wird der Präsenzbetrieb an den betroffenen Schulen eingestellt und auf Distance-Learning umgestellt.
Wenn Schülerinnen und Schüler über kein Endgerät verfügen, dann wird über ein Leihgerät ein solches zur Verfügung gestellt.

Ausblick

die konkrete Ausgestaltung kann angesichts der unterschiedlichen Voraussetzungen und Notwendigkeiten jedoch immer nur an den einzelnen Schulstandorten erfolgen.


Mit freundlichen Grüßen,
das Infonetzwerk-Team

--

Infonetzwerk NÖ Musikschullehrer/innen
www.noe-musikschulinfo.net
noe-mslehrer@gmx.at

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