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Info 269

Pressemeldungen zum Musikalarm und zum Landesrechnungshofbericht

26. Okt. 2014

Liebe KollegInnen,

folgende Pressemeldungen haben das Infonetzwerk erreicht:


NEWS (23. Oktober 2014):
Musikunterricht in Österreichs Schulen am Ende?
Künstler und Pädagogen schlagen "Musikalarm": Einsparungen bedrohen Kulturnation

http://www.news.at/a/musikunterricht-einschraenkungen-schule-oesterreich

Der Musikunterricht an Österreichs Schulen unterliegt drohenden Sparmaßnahmen, die ans Existenzielle reichen. Das berichtet NEWS in seiner neuen Ausgabe. Anlass ist die vom Österreichischen Musikrat, einem Gremium aus Künstlern und Pädagogen, initiierte Initiative „Musikalarm“. (sh. INFO 265:
http://www.netzwerk.oberwalder.info/content/Anlagen/265/MUSIKALARM.pdf)


NÖN (Woche 43 / 2014):
Schmerzende Töne
Überprüfung der Volkskultur nehmen Grünen zum Anlass für Kritik an Musikschulmanagement. VP reagiert empört.
http://www.noen.at/nachrichten/noe/politik-bildung/Landesrechnungshofs-Bericht-Schmerzende-Toene;art79519,577365

Wenn im Landtag am Donnerstag der Bericht des Landesrechnungshofes über die Volkskultur in NÖ zur Diskussion steht, dann werden dort zwischen Grünen und ÖVP Töne angeschlagen werden, die wohl nicht sehr harmonisch klingen. Ausgelöst hat das Emmerich Weiderbauer von den Grünen, der den Bericht für Kritik am Musikschulmanagement nutzt. Die ÖVP kontert und spricht vom Schlecht-Reden eines Erfolgsmodells.

Die angesprochene Landtagssitzung hat vergangenen Donnerstag stattgefunden. Hier ein Auszug aus dem Protokoll:

Abgeordneter Dr. Günther   S i d l   (SP)
Zum Bericht über die Geschäftsbesorgung zur Förderung der NÖ Musikschulen hielt er fest, dass bei den Bundesbewerben Niederösterreich von Platz 5 auf Platz 2 gerückt sei und es in den letzten Jahren zu einer Professionalisierung der Musikschulen gekommen sei. Auf diese Arbeit könne man durchaus stolz sein.

Abgeordneter Christoph   K a i n z   (VP)
sagte, dass Niederösterreich ein Land der Begabungen und die Kreativität sehr ausgeprägt sei. Niederösterreich habe bei Bundesbewerben hervorragende Platzierungen erreicht. Man sehe, wie tagtäglich höchstprofessionell tolle Arbeit geleistet werde. 56.000 Schülerinnen und Schülern würden von 2.300 Lehrkräften ausgebildet werden. Die NÖ Musikschulen seien auch ein gutes Beispiel für ein gutes Miteinander und eine partnerschaftliche Arbeit.

Abgeordneter Emmerich   W e i d e r b a u e r   (G)
bezog sich auf den Bericht zum Musikschulmanagement. Der Rechnungshof sei hier unbeirrt und konsequent seiner Aufgabe nachgekommen. Seine Kritik wolle keineswegs die Institution schlecht reden, sondern beziehe sich darauf, dass 30 Millionen Euro Förderungen des Landes unkontrolliert am Landtag vorbei manövriert werden. Der Landesrechnungshof habe keine Chance, ausgelagerte Einrichtungen zu kontrollieren. 

Der Bericht des Landesrechnungshofes über die Geschäftsbesorgung zur Förderung der NÖ Volkskultur, Museen, Sammlungen und der NÖ Musikschulen (Bericht 9/2014) wurde einstimmig angenommen. 

Landtagssitzung Protokoll:
http://www.landtag-noe.at/service/politik/landtag/NLK/LANDTAG20141023.doc 

Landtagssitzung Tagesordnung:
http://www.landtag-noe.at/service/politik/landtag/Sitzungen/Tagesordnung/Tagesordnung.htm


Im Musikschullehrerforum lädt eine Reaktion auf die Pressemeldungen zum Landesrechnungshofbericht (INFO 268) zur Diskussion ein:

„…Landtagsabgeordnete Bettina Rausch (ÖVP) weist die Kritik der Grünen zurück, sie würden ein erfolgreiches Modell schlecht reden, heißt es in einer Aussendung. Außerdem werde im Bericht des Rechnungshofes bestätigt, dass durch die Ausgliederung der Musikschulen in eine Tochtergesellschaft eine kompetente Stelle für die Musikschulerhalter geschaffen worden sei. Rausch verweist in diesem Zusammenhang auf Top-Ergebnisse bei Bundeswettbewerben wie etwa „Prima la Musica“…“

Auf http://noe.orf.at/m/news/stories/2673806/ ist diese Kurzfassung einer Aussendung von Bettina Rausch zu lesen. Sie bezieht sich auf eine Pressekonferenz der Grünen, in deren Mittelpunkt ein Bericht des Landesrechnungshofes (Prüfbericht: 09/2014 - Geschäftsbesorgung zur Förderung der NÖ Volkskultur, Museen, Sammlungen und der NÖ Musikschulen) stand. Ich beziehe mich auf die Bemerkung von Frau Rausch, die sie scheinbar dem Rechnungshofbericht entnommen hat: „…Rausch verweist in diesem Zusammenhang auf Top-Ergebnisse bei Bundeswettbewerben wie etwa „Prima la Musica“…“
Als Musikschullehrkraft klingt es manchmal wie Hohn, wenn Ergebnisse, die auf statistischen Vergleichszahlen beruhen, in einen einbahnigen kausalen Zusammenhang gepresst werden. Deshalb möchte ich Frau Rausch gerne darüber aufklären, wie es in Wirklichkeit zu „Topergebnissen“ bei Prima La Musica kommt: engagierte Lehrkräfte arbeiten – ohne zusätzliche finanzielle Abgeltung – mit ihren WettbewerbsschülerInnen und Ensembles zusätzlich an Wochenenden und Feiertagen. Sie stehen dabei oft enorm unter Druck, weil mittlerweile mit einer Wettbewerbsteilnahme hohe Erwartungen verknüpft sind. Es fließt unglaublich viel Fleiß, Geduld und Herzblut. Die Eltern der betreffenden WettbewerbsteilnehmerInnen unterstützen die Arbeit oft über ihre Grenzen hinaus: sie bringen die Kinder pünktlich zu den Proben, zu unzähligen Konzertauftritten und müssen nebenbei Beruf, Haushalt und Betreuung der Geschwisterkinder unter einen Hut bringen. Die KlavierkollegInnen arbeiten weit über ihr Stundenausmaß, um die Wettbewerbskinder entsprechend professionell zu unterstützen. Versäumen sie dadurch ihren eigenen Unterricht, müssen sie diesen meistens nachholen. Ich möchte feststellen, dass die meisten Musikschullehrkräfte mit einem hohen Maß an Leidenschaft und Engagement ihrem Beruf nachgehen und oftmals an den Arbeitsbedingungen zerrieben werden. Ich kann Frau Rausch versichern: die Prima La Musica-Ergebnisse sind auf die große Einsatzbereitschaft von Lehrkräften, SchülerInnen und Eltern zurückzuführen UND NICHT auf die Ausgliederung der Musikschulen in eine Tochtergesellschaft…!!!


Forumsbeitrag zu "Bettina Rausch":
http://414971.forumromanum.com/member/forum/entry.user_414971.1172437975.1122692195.bettina_rausch-niederoesterreichische_musikschullehrerinnen_und.html 


MfG Katharina Rosenberger

 

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Infonetzwerk NÖ Musikschullehrer/innen
www.noe-musikschulinfo.net
noe-mslehrer@gmx.at

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