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Info 446Konzert-Aufruf, Corona-Update, eLearning, Dienstrechtliches14. März 2020 Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Aufruf aus Südtirol an alle Musiker in Österreich:
Vielen Dank an alle Schulerhalter und Musikschulleitungen, die schon in den letzten Wochen vernünftig reagiert haben, indem sie Hygienemaßnahmen eingeleitet, Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt und nicht nur die Lehrer aufgefordert haben, mit Krankheitssymptomen zuhause zu bleiben, sondern auch die Eltern, ihre Kinder nicht krank in den Unterricht zu schicken! Und vielen Dank an alle Dienstgeber, die auch die Vorgaben der Bundesregierung und die daraus abgeleitete Empfehlung der NÖ Gemeindevertreterverbände (sh. vorige INFO 445) verantwortungsvoll umgesetzt und die Musikschulen vorübergehend geschlossen haben! Leider hat es ganz vereinzelt Gemeinden oder Verbände gegeben, deren Verantwortliche den Ernst der Lage nicht gleich erkannt haben. Sollte Ihnen eine Musikschule bekannt sein, die den Musikschulunterricht vor Ort tatsächlich noch nicht eingestellt hat, melden Sie sich bitte bei mir (Musikschulausschuss Younion NÖ) oder bei Frau Dr. Hahn (Musik & Kunst Schulen Management NÖ)! Ihre Informationen und Quellen werden vertraulich behandelt! Anbei eine Stellungnahme zum vereinzelten säumigen Umgang mit den bundesweiten Maßnahmen und ein Informations-Schreiben zweier international renommierter Professoren des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemforschung der Universität Wien, die eindringlich dazu aufrufen, sich "aktiv am Kampf gegen das Virus zu beteiligen" und "soziale Kontakte auf das absolute Minimum" zu reduzieren. Es "zählt wirklich jeder Tag"! "Mikrobiologe Michael Wagner verurteilt im KURIER-Interview die anfängliche Verharmlosung des neuartigen Coronavirus": Inzwischen wurde auch in allen anderen Bundesländern der Unterricht ab nächster Woche ausgesetzt - nach derzeitigem Stand mit einer Ausnahme ab Montag (Links zu allen Musikschulwerken siehe unten). Gleichzeitig wurde fast überall angeregt, die Betreuung der Schüler auf elektronischem Weg so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.
Die KOMU (Konferenz der österreichischen Musikschulwerke) hat ein Plattform für digitales Lernen & Lehren eingerichtet, die bisher einen ersten Link aus NÖ enthält: Das MKM (Musik & Kunst Schulen Management NÖ) arbeitet an einer Sammlung von Tipps zu verschiedenen Apps, Tuturials und ähnlichem: Das Infonetzwerk unterstützt den Erfahrungsaustausch, indem es zur Diskussion des Umgangs mit der aktuellen Situation im Forum aufgerufen hat (Beitrag "eLearning Erfahrungsaustausch"): Ich persönlich habe als Lehrerin meinen Schülern bereits angekündigt, dass sie App-Empfehlungen, Musikkunde- und Gehörbildungs-Aufgaben, Noten, Playalongs und Tutorials zu ihren Stücken sowie kreative Aufgabenstellungen bekommen werden - und mir umgekehrt mindestens wöchentlich ein Video mit ihren Fortschritten schicken sollen... Als Interessenvertreterin fühle ich mich verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass
Die vorübergehende Aussetzung des persönlichen Unterrichts in den Musikschulräumlichkeiten ist in dienstrechtlicher Hinsicht keine Dienstverhinderung, da sie nicht von den Dienstnehmern ausgeht. Demnach kann es nicht zur Gehaltseinbußen kommen! Die Entscheidung, ob die Musikschullehrer vom Dienst freigestellt, oder mit anderen Tätigkeiten beschäftigt werden, obliegt den Dienstgebern. Jedoch können wir nur mit Tätigkeiten im Rahmen unseres Aufgabengebiets beauftragt werden (keine Kinderbetreuung oder ähnliches). Außerdem sind dabei die Vorgaben der Bundesregierung anzuwenden und persönliche Kontakte so weit wie möglich einzuschränken (keine Konferenzen oder andere Besprechungen). Dabei ist auch die Anreise zum Dienstort zu berücksichtigen (möglichst keine öffentlichen Verkehrsmittel). Außerdem ist im Sinne der Fürsorgepflicht und des Bedienstetenschutzes selbstverständlich auf Risikogruppen (Kollegen mit Vorerkrankungen oder höheren Alters) besonders Rücksicht zu nehmen. Somit sind etwa Tätigkeiten wie Archivarbeiten, Schlichten von Noten, oder Sortieren von Kabeln denkbar. Vor allem langfristig wesentlich sinnvoller wäre es jedoch in unser aller Interesse, den Kontakt mit unseren Schüler zu halten und diese in einer Art von Telearbeit (Home Office) - wie in den meisten anderen Berufen auch - dazu anzuhalten, die Zeit zuhause sinnvoll zu nützen. Wenn die Betreuung der Schüler fortgesetzt werden kann, werden die Eltern auch nicht auf die Idee kommen, das Schulgeld in Frage zu stellen. Ob das Schulgeld rückvergütet wird oder nicht, ist übrigens auch Sache der Schulerhalter und Teil des Vertrags der Musikschulen mit ihrer 'Kundschaft' - und keine Angelegenheit der Musikschullehrer. Demnach müssen wir die Stunden auch nicht nachholen. Wir haben weder Urlaub noch Ferien, sondern haben unsere Arbeitskraft im Rahmen unserer Möglichkeiten, der Gesetze und der bundesweiten Vorgaben bestmöglich zur Verfügung zu stellen. STELLUNGNAHME (pdf) In Krisenzeiten treten die Fähigkeiten von Entscheidungsträgern verstärkt zu Tage. In diesem Sinne ein Dankeschön an die politischen Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene und ans Musik & Kunst Schulen Management für ihre besonnenen Bemühungen um eine einheitliche Lösung, sowie nochmals an alle Vorgesetzten in den Gemeinden, die weitsichtig, achtsam und gemeinsam mit ihren Mitarbeitern an deren Umsetzung arbeiten.
Musikschulausschuss der Gewerkschaft:
Musikschulen der Stadt Wien: Burgenländisches Musikschulwerk: Kommunale Musikschulen Steiermark: Landesmusikschulwerk OÖ: Musikum Salzburg: Musikschulen des Landes Kärnten: Tiroler Landesmusikschulen: Musikschulwerk Vorarlberg: https://vorarlberg.orf.at/stories/3038578
Infonetzwerk NÖ Musikschullehrer/innen |